Aktuelle Informationen

Anwendungsorientierte Forschung an den HAW unterfinanziert

Der DFG-Förderatlas stellt die öffentliche Finanzierung der Forschung in Deutschland in den Jahren 2020 bis 2022 vor.
4. Dezember 2024. Für die anwendungsorientierte Forschung an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften werden in Deutschland nach wie vor nur wenige Mittel zur Verfügung gestellt. Das bestätigt erneut der kürzlich veröffentlichte Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Im Dreijahreszeitraum von 2020 bis 2022 gingen knapp 0,7 Prozent der DFG-Bewilligungen an HAW. Die Ein-Prozent-Vorgabe im Bundeshaushalt für den Anteil von Forschungsmitteln aus dem Förderbudget der DFG für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) erreichte die DFG erstmals Anfang 2024 mit einem Aufwuchs auf 1,4 Prozent Drittmittel, die den HAW in wettbewerblichen Verfahren zugewiesen werden konnten. Dies ist ein großer Erfolg für die forschenden Kolleginnen und Kollegen an HAW.

Der Förderatlas erkennt als Grund für die geringe Beteiligung an den DFG-Fördermitteln das Problem des zu geringen wissenschaftlichen Mittelbaus von HAW an – ein Problem, auf das auch die hlb-Bundesvereinigung immer wieder hingewiesen hat. Die DFG versucht, die geringe Höhe der Mittel, die an HAW fließen, auch damit zu erklären, dass drittmittelintensive Fächer wie der medizinische Bereich kaum an den HAW vertreten sind. Der Atlas bleibt aber bereinigte Daten schuldig.

Lehrerinnen- und Lehrermangel sowie Studierendenmangel im MINT-Bereich

September 2024. Wie können eine größere Zahl an Schülerinnen und Schüler und eine größere Zahl an Berufstätigen motiviert werden, den Lehramtsberuf zu ergreifen? Aus Sicht des hlb Sachsen-Anhalt liegt ein möglicher Schlüssel in der Durchlässigkeit des Lehrerberufs sowie in einer mehr anwendungsorientierten Ausbildung der Lehrkräfte für bestimmte Schultypen. Alle an den HAW angebotenen Bachelorstudiengänge sollten grundsätzlich inhaltlich-fachlich für das Lehramt der Sekundarstufe 1 (Haupt-, Real-, Mittel-, Oberschulen), für Berufsschulen (duale Ausbildung mit HK, IHK) und Berufsfachschulen befähigen.

Je nach Studienfach wären die inhaltlichfachlichen Teile anwendungsorientiert und durch ein komplettes Bachelorstudium bereits sehr umfassend erledigt (einschlägige Fachrichtung). Aufbauend zu diesen Bachelor-Abschlüssen (B. Sc., B. A., B. Eng.) sollte ein berufsintegriertes Masterstudium an einer Universität (M. Ed.) mit allen Teilen der Pädagogik und Methodik absolviert werden, wie es für Quereinsteiger heute schon über z. B. ein sogenanntes Brückenprogramm www.ovgu.de/lehramt_quereinstieg.html) mit anschließendem Masterstudium möglich ist.

Stärkung der Stellung des Forschungssemesters an Hochschulen der angewandten Wissenschaften

September 2024. Die aktuelle Lage: Hochschulen für angewandte Wissenschaften lehren und forschen anwendungsorientiert immer nahe an der Praxis. Durch die doch recht umfangreiche Lehrbelastung von 16 SWS in Sachsen-Anhalt zuzüglich der Betreuung von Abschlussarbeiten sowie des gestiegenen Anteils an Aufgaben der Selbstverwaltung der Hochschulen, die grundsätzlich sehr begrüßenswert ist, bleibt unter dem Strich eine recht reduzierte Möglichkeit an umfangreicheren Forschungsarbeiten oder Zeit für Praxiserfahrungen bei sich rasant wandelnden Fachgebieten. Dazu ist es von unschätzbarem Wert, dass der § 39 des Hochschulgesetzes Sachsen-Anhalt regelmäßige Freistellungen zulässt. Im Hochschulgesetz sind dazu Rahmenbedingungen formuliert, Näheres regeln die Hochschulen in eigenen Ordnungen.

Der Rahmen setzt gerechtfertigterweise bei Inanspruchnahme einer Freistellung unter Fortzahlung der Bezüge voraus, dass „durch eine Befreiung die vollständige und die ordnungsgemäße Durchführung der Lehre einschließlich der Prüfungen nicht beeinträchtigt wird, insbesondere im normalen Lehrveranstaltungszyklus keine Unterbrechungen eintreten“.

Die Ordnungen der Hochschulen, die Näheres regeln, sind nicht gleichermaßen zielführend gestaltet oder werden so interpretiert, dass es vorkommen kann, dass Kolleginnen und Kollegen nicht die Möglichkeit haben, ein Forschungssemester in Anspruch zu nehmen, Vorhaben des wirtschaftsbezogenen Wissens- und Technologietransfers durchzuführen oder der Fortbildung dienliche praxisbezogene Tätigkeiten auszuüben.


Informationen und Diskussion zum Thema: Für die anwendungsbezogene Lehre und Forschung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften ist es erforderlich, dass ein Mindestmaß an Praxistätigkeit in der Forschung, Entwicklung, Anwendung oder dem Wissenstransfer ermöglicht wird. Eine Wissensinflation bei geringer, unregelmäßiger und gar keiner Aktualisierung des Wissens aus der Praxis kann nicht der Anspruch an die Lehre und Forschung sein. Werden Professorinnen und Professoren freigestellt, so ist die Lehre von Kolleginnen und Kollegen zu übernehmen oder es sind Lehraufträge zu vergeben. Durch die überwiegend regionale Ausrichtung der HAW sind diese traditionell eher klein, Professuren sind nicht gedoppelt, sodass eine Übernahme der Lehre durch Kolleginnen und Kollegen oft schwierig ist und letztendlich häufig auf Lehraufträge zurückgegriffen werden muss – hier auch mit dem Vorteil, dass neue Praxisbezüge in die Hochschullehre einfließen. Die bereitgestellten Mittel, die hier pro Lehreinheit gezahlt werden können (25 bis 35€/45min), stellen lediglich eine Art Aufwandsentschädigung dar, die Stundenkosten solcher Speziallisten sind in der Praxis oft um ein Vielfaches höher, Vorbereitungszeiten und Fahrtkosten nicht eingerechnet.
 

Positionspapier des hlb Sachsen-Anhalt zur ungleichen Besoldung

20. September 2024. Professorinnen und Professoren in Sachsen-Anhalt werden zurzeit nach drei verschiedenen Besoldungsgrundlagen bezahlt: C-Besoldete, W-Besoldete vor und W-Besoldete nach der Konsumtion. Die gleichberechtigte Besoldung mit dem Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ ist hier nicht gegeben. Zudem stellt die W-Besoldung mit ihrem Leistungszulagensystem eine recht bürokratische und nicht zuverlässige Art der Gehaltsangleichung dar.

Informationen und Diskussion zum Thema: Die W-Besoldung sollte mindestens C2-äquivalent sein und vergleichbar oder - dem Bundesverfassungsgericht folgend - höher als die A15-Besoldung, da die Ansprüche an eine Professur hoch sind. Sie umfassen die Kriterien der besonderen Befähigung zur wissenschaftlichen Arbeit (qualitative Promotion), der besonderen Leistungen bei der Anwendung oder Entwicklung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden in einer beruflichen Praxis und der Lehrerfahrung, die in einem umfangreichen Berufungsverfahren geprüft werden.

Stellungnahme des hlb Sachsen-Anhalt zum Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Hochschulgesetzes

22. Juli 2024. Mit der vorliegenden Stellungnahme nimmt der hlb Sachsen-Anhalt zu den geplanten Änderungen am Hochschulgesetz für Sachsen-Anhalt Stellung. Vorgesehen sind überwiegend Änderungen am Hochschulmedizingesetz und redaktionelle Änderungen am Hochschulgesetz. Mit Blick auf das Hochschulgesetz sind die Pläne zur Erweiterung des eigenständigen Promotionsrechts auf hochschulübergreifende Verbünde (§ 18), die Beschleunigung von Berufungsverfahren (§ 36a) sowie die Präzisierung der Modelle von gemeinsamen Berufungen (§ 37) sehr zu begrüßen. Bedenken hat der hlb Sachsen-Anhalt jedoch hinsichtlich der geplanten Engführung der Einführung und Auflösung von Studiengängen auf die maßgebenden Zielvereinbarungen zwischen Ministerium und Hochschulen (§ 9 Abs. 4).

 

Hierin sieht der hlb Sachsen-Anhalt die Gefahr, dass die Hochschulen künftig nicht schnell genug auf Veränderungen reagieren können. Weiterhin bedarf es einer Präzisierung der Aufgabenbeschreibung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (§ 3) sowie bei der Gewährung von Forschungssemestern (§ 39). Im Einzelnen nimmt der hlb Sachsen-Anhalt wie folgt Stellung

hlb begrüßt die Einführung eines eigenständigen Promotionsrechts für die HAW in Thüringen

24. Juni 2024. Mit breiter Mehrheit hat der Thüringer Landtag die Einführung eines eigenständigen Promotionsrechts für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften beschlossen. Es geht um ein fachlich begrenztes Promotionsrecht, für das die Hochschulen in ihrem Antrag eine ausreichende Forschungsstärke nachweisen müssen. Ein solches Promotionszentrum kann auch hochschulübergreifend eingerichtet werden.

„Mit Blick auf die starke Forschungslandschaft in Thüringen, in der viele Kooperationen zwischen Hochschulen und Unternehmen bestehen, ist dies genau der richtige Schritt für die Weiterentwicklung der Thüringer Hochschulen für angewandte Wissenschaften“, sagt Prof. Dr. Alexander Richter, Vorsitzender des hlb Thüringen. „Endlich können wir dem wissenschaftlichen Nachwuchs an unseren Hochschulen eine Perspektive für eine Weiterqualifikation in den angewandten Wissenschaften bieten. Das ist ein extrem wichtiger Schritt für unsere Hochschulen.“

Die Rolle der Hochschulen für angewandte Wissenschaften in der DATI muss weiter gestärkt werden

18. Juni 2024. Nach dem Abschluss der ersten Ausschreibungsrunde des DATIpilot zieht die hlb-Bundesvereinigung ein Fazit und benennt in einem offenen Brief an die Bundeswissenschaftsministerin Stark-Watzinger Eckpunkte für die Ausgestaltung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI). Bisher übernehmen nur bei gut einem Drittel der geförderten Vorhaben in der Förderlinie „Innovationscommunities“ Hochschulen für angewandte Wissenschaften die Sprecherrolle. Dies bleibt deutlich hinter den Erwartungen des hlb zurück.

Tatsächlich ist eine stärkere Betonung der Führungsrolle der Hochschulen für angewandte Wissenschaften bei dem neuen Förderangebot ein echtes Desiderat. Es muss jetzt darum gehen, neue Ideen in der Praxis umzusetzen. Dazu bedarf es auch einer stärkeren Aktivierung der Partner in Wirtschaft und Gesellschaft außerhalb des Hochschulbereichs. Angesichts der drängenden Herausforderungen unserer Zeit muss dies bei der Allokation von Fördermitteln eine hohe Priorität haben. Dies ist die spezifische Aufgabe der DATI, für die es in der bisherigen Förderlandschaft noch kaum Angebote gibt. Zugleich ist dies die Kernaufgabe der Hochschulen für angewandte Wissenschaften.

Lehrziel Demokratie – hlb befasst sich mit vielfach unterschätzter Aufgabe

11. Juni 2024. „Erstens, wir leben in einem der freiheitlichsten, gerechtesten, liberalsten, reichsten, produktivsten, gesündesten Länder der Welt. Wir wollen das bewahren! Zweitens, wir leben in einer Zeit multipler Bedrohungen, nicht mehr – wie noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – in einer Nachkriegs-, sondern in einer Vorkriegszeit. Wir müssen uns schützen! Drittens, wir Professorinnen und Professoren bilden den akademischen Teil des Führungskräftenachwuchses unserer Gesellschaft aus. Wir tragen Verantwortung!“

Mit diesen drei Feststellungen begann Prof. Dr. Jochen Struwe, Vizepräsident des hlb, seine das hlb-Kolloquium 2024 eröffnende Keynote. Überzeugt von der Dringlichkeit der Fragestellung „Lehrziel Demokratie – werden wir dieser Verantwortung gerecht?“ hat der hlb – passend zum 75-jährigen Jubiläum des Grundgesetzes und in einem Jahr mit vielen Wahlen – nach Möglichkeiten gesucht, wie unsere von innen wie von außen gefährdete Demokratie gesichert werden kann. Gesetzlicher Auftrag der Hochschulen ist, die Studierenden zu wissenschaftlicher oder künstlerischer Arbeit und zu verantwortlichem Handeln in einem freiheitlichen, de-mokratischen und sozialen Rechtsstaat zu befähigen.

hlb-Kolloquium 2024 legt den Fokus auf das Lehrziel Demokratie

Das hlb-Kolloquium 2024 „Lehrziel Demokratie – werden wir dieser Verantwortung gerecht?“ thematisiert die Verantwortung von Hochschullehrenden für unsere Demokratie.
8. Mai 2024. „Wir leben in einem der freiheitlichsten, gerechtesten, liberalsten, reichsten, produktivsten, gesündesten Länder der Welt. Wir wollen das bewahren! Wir leben in einer Zeit multipler Bedrohungen, nicht mehr – wie noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – in einer Nachkriegs-, sondern in einer Vorkriegszeit. Wir müssen uns schützen! Wir tragen Verantwortung!“, mahnte hlb-Vizepräsident Jochen Struwe in seiner Eröffnungsrede zum hlb-Kolloquium am 3. Mai 2024 in Schwerin.

Die Bundesvereinigung der Professorinnen und Professoren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften hlb hat im Vorfeld des 75. Jubiläums des Grundgesetzes das Thema Demokratie auf die Agenda gesetzt und für das diesjährige Kolloquium vorgesehen. Das Lehrziel Demokratie ist eine in den Hochschulgesetzen festgelegte Aufgabe der Hochschulen. An Hochschulen muss Demokratie gelebt und vorgelebt werden, um auch der jungen Generation das Fundament, die Voraussetzungen und Vorteile der Demokratie zu vermitteln. Denn Demokratie braucht Demokraten! In der Landeshauptstadt Schwerin kamen Professorinnen und Professoren aus allen Bundesländern zusammen, um sich mit ihrer Verantwortung für die Demokratie auseinanderzusetzen. Sie bilden den akademischen Teil des Führungskräftenachwuchses für Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Gesundheitsbereiche, Kunst und Kultur aus. Hochschulen sind Schlüsselstellen bei der Demokratievermittlung – dieser Auftrag verpflichtet.

Bewertungsspielraum des Prüfers

17. Januar 2024. Gegenstände des prüfungsspezifischen Beurteilungsspielraums sind etwa die Punktevergabe und Notengebung - soweit diese nicht mathematisch determiniert sind -, die Einordnung des Schwierigkeitsgrades einer Aufgabenstellung, die Gewichtung der Stärken und Schwächen in der Bearbeitung sowie die Gewichtung der Bedeutung eines Mangels. Eine dem Prüfer vorbehaltene prüfungsspezifische Wertung ist auch, ob im Hinblick auf eine definierte Notenstufe oder zugeordnete Punktzahl eine Prüfungsleistung als "brauchbar" zu bewerten ist. Im Bereich des prüfungsspezifischen Bewertungsspielraums dürfen die Gerichte grundsätzlich nicht eindringen. Der Bewertungsspielraum sei allerdings überschritten, wenn den Prüfungsbehörden Verfahrensfehler unterlaufen, sie anzuwendendes Recht verkennen, von einem unrichtigen Sachverhalt ausgehen, allgemeingültige Bewertungsmaßstäbe verletzen oder sich von sachfremden Erwägungen leiten lassen (Oberverwaltungsgericht Münster, Beschluss vom 17. Januar 2024, Az. 6 A 1895/23).

    Hinweis: Weitere relevante Entscheidungen für Hochschullehrenden finden Sie auf dieser Website unter "Rechtsprechung"

Die Lehre an HAW muss Studierende auf eine KI-gestützte Arbeitswelt vorbereiten

11. Januar 2024. Die Relevanz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) wird in den meisten Arbeits- und Lebensbereichen in den nächsten Jahren deutlich steigen. Es ist die Aufgabe von Hochschulen, heute schon die künftigen Fach- und Führungskräfte auf eine komplett neue Arbeitswelt vorzubereiten, in der KI-Werkzeuge allgegenwärtig sind. Zu Recht erwarten Gesellschaft und Wirtschaft von Hochschulen für angewandte Wissenschaften, dass sie fundiertes und realistisches Wissen über Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz bereitstellen, Kompetenzen für den erfolgreichen Einsatz und die Weiterent-wicklung vermitteln und für Fehlverhalten sensibilisieren. Bei der Digitalisierung haben Europa und insbesondere Deutschland den Anschluss längst verloren; umso wichtiger ist, die Überführung der Systeminnovation „Generative Künstliche Intelligenz“ in konkrete Anwendungen jetzt nicht zu versäumen.

Der hlb fordert, allen Hochschulangehörigen den unkomplizierten, ungehinderten Zugang zu neuesten KI-Systemen zu ermöglichen, um so die Chancengleichheit zu sichern. Bei der sich derzeit abzeichnenden Beschränkungen des Zugangs zur neuesten KI-Technik auf Großabnehmer durch entsprechende Lizensierungsmodelle muss die Politik als starker Verhandlungspartner gegenüber den großen Anbietern generativer KI auftreten. Ferner bedarf es eines sicheren Rechtsrahmens für die Nutzung der neuen Technik auf einzelstaatlicher und auf europäischer Ebene.

Zum Positionspapier >>

hlb begrüßt das Nachfolgeprogramm für Forschung an Fachhochschulen und bedauert zugleich die gesunkene Finanzausstattung

29. November 2023. Der Nachfolger des BMBF-Programms „Forschung an Fachhochschu-len“ wird neu aufgelegt und künftig von Bund und Ländern gemeinsam finanziert. Das hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) am 27. November beschlossen. Für die nächsten sieben Jahre werden dafür rund 493 Millionen Euro von Bund und Ländern gemeinsam bereitgestellt. Das zuletzt mit 75 Millionen Euro pro Jahr aus Mittel des BMBF geförderte Programm geht nun in eine neue Phase und wird künftig mit Beteiligung der Länder fortgeführt und weiterentwickelt. „Die vorgesehene Themenoffenheit und die stärkere bedarfsgerechte Flexibilisierung für neue thematische Forschungsschwerpunkte des Nachfolgeprogramms sehe ich als Chance für eine positive Weiterentwicklung der Forschungsleistungen an HAW“, so hlb-Vizepräsident Prof. Dr.-Ing. Jörn Schlingensiepen.

„Durch die thematisch eng gefassten Förderlinien des bisherigen BMBF-Programmformats ‚Forschung an Fachhochschulen‘ war die Antragsstellung zuletzt nur noch wenigen Fachrichtungen und einem kleinen Kreis von Forschenden an HAW möglich.“ Dass für das neue Programm jährlich künftig nur rund 70 Millionen Euro trotz der neu eingeführten Beteiligung der Länder an der Finanzierung bereitstehen, sieht der hlb jedoch insbesondere vor dem Hintergrund steigender finanzieller Belastungen der Hochschulforschung durch Inflation und Energiekrise kritisch.

Ergebnis der DFG-Fachkollegienwahl 2023 unterstreicht Forschungsstärke von HAW

Nach dem Ende der vierwöchigen DFG-Fachkollegienwahl liegt ein vorläufiges Wahlergebnis vor. Insgesamt nahmen 54.068 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Wahl teil. Das endgültige Wahlergebnis wird voraussichtlich im Februar des kommenden Jahres festgestellt.

27. November 2023. Die HAW sind in der nächsten Amtsperiode in den neu aufge-stellten Fachkollegien der Deutschen Forschungsgemeinschaft voraussichtlich mit knapp zwei Prozent vertreten. Das auf den ersten Blick gering erscheinende Ergebnis ist vor dem Hintergrund der Entwicklung im letzten Jahrzehnt als erfreuliche Fortsetzung eines steten Aufwärtstrends zu sehen.

Denn dieses Ergebnis ist das bislang das beste seit Professorinnen und Professoren von HAW für diese Wahlen kandidieren. Zwölf der dreizehn Kandidierenden zur diesjährigen DFG-Fachkollegienwahl wurden für die nächsten vier Jahre bis 2028 als Fachkollegiatinnen und -kollegiaten gewählt und werden – nach der Bestätigung des Wahlergebnisses – bei Ent-scheidungsprozessen zur DFG-Fördermittelvergabe mitwirken. Maximal zwei Amtszeiten sind möglich.

Offener Brief: Zukunft und Finanzierung des Programms Forschung an Fachhochschulen

21. November 2023. Am 3. November 2023 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK bekannt gegeben, dass der erwartete Beschluss zur Finanzierung des Programmes „Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ vertagt worden ist, wohingegen die Finanzierung weitaus größerer Programmfinanzierungen für andere Wissenschaftsbereiche freigegeben werden konnte. Diese Ungleichbehandlung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften können wir nicht nachvollziehen – zumal die Förderung unseres Hochschultyps derzeit in einem Umbruch begriffen ist:

Ihrem Auftrag, zumindest ein Prozent der Fördermittel für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften aufzuwenden, kommt die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die sich klar als Förderin der Grundlagenforschung positioniert, nur halbherzig nach: 2022 waren es lediglich 0,55 Prozent. Die „Deutsche Agentur für Transfer und Innovation“, ein Förderinstrument, das ursprünglich für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften gedacht war, befindet sich mit dem „DATIPilot“ noch in der Konzeptionsphase. Es zeichnet sich aber ab, dass die Hochschulen für angewandte Wissenschaften trotz völlig unterschiedlicher Voraussetzungen bei den Kapazitäten für die Vorbereitung von Anträgen mit Universitäten um die knappen Fördermittel konkurrieren sollen. Die Programmlinien „Innovationssprints“ (rund 3.000 Anträge) und „Innovationscommunities“ (rund 350 Anträge) sind hoffnungslos überzeichnet. Diese überwältigend hohe Nachfrage zeigt, wie groß der Bedarf für solche Förderungen tatsächlich ist und führt zu verschwindend geringen Bewilligungsquoten.

Wie viel Anwendungsbezug steckt in der DATI?

9. November 2023. Die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation DATI – ein Pro-jekt der Ampel-Koalition – ist Anfang Juli mit einem Modellformat unter dem Namen „DATI-Pilot“ gestartet. Trotz des geringen Fördervolumens war das Interesse an diesem Förderformat aus-gesprochen hoch: Fast 3.000 Anträge sind für die „Innovationssprints“ eingegangen und für die „Innovationscommunities“ gab es rund 350 Interessensbekundungen.

Inzwischen ist vom BMBF auch eine Gründungskommission berufen worden, die den Auftrag hat, Vorschläge für den Standort und das Leitungspersonal zu entwickeln sowie Empfehlungen zu inhaltlichen und prozeduralen Aspekten beim Auf- und Ausbau der DATI zu geben. Der hlb gratuliert Prof. Dr.-Ing. Jörg Bagdahn, dem Präsidenten der Hochschule Anhalt, und Prof. Dr.-Ing. Kira Kastell, Präsidentin der Hochschule Hamm-Lippstadt, zu ihrer Berufung in dieses wichtige Gremium. Nicht nachvollziehen kann der Hochschullehrerbund hlb, warum bei einem Förderformat, das explizit für die angewandten Wissenschaften konzipiert worden ist, den zwei Kommissionsmitgliedern mit direktem Bezug zu einer Hochschule für angewandte Wissenschaften mit insgesamt vier Personen doppelt so viele Vertreterinnen und Vertreter von Universitäten gegenüberstehen. Von den insgesamt acht aus dem Wissenschaftssystem berufenen Personen sind – zählt man den Vertreter der Fraunhofer-Gesellschaft hinzu – somit nur drei Personen in den angewandten Wissenschaften verwurzelt.

 

hlb fordert bessere und verlässliche Forschungsförderung für die angewandten Wissenschaften

8. September 2023. Der Hochschullehrerbund hlb fordert, dass die Bundesregierung zügig klare, schlanke und verlässliche Förderstrukturen für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) aufbaut. Ein auskömmlich ausgestattetes Förderinstrument wie die DATI soll dabei geeignete Strukturen zur Forschungsförderung für HAW schaffen. Angesichts der derzeitigen Veränderungen und Umbrüche in der Förderlandschaft für anwendungsorientierte Forschung bedarf es endlich konkreter und konsequenter Schritte. Der Hochschullehrerbund hlb fordert für die DATI ein Fördervolumen von mindestens einer Milliarde Euro.

Bei nahezu allen bisherigen Forschungsprogrammen, an denen sich HAW beteiligen konnten, gibt es derzeit weitreichende und substanzielle Veränderungen und Umbrüche, die sich nachteilig auf die Aktivität in der anwendungsorientierten Forschung an HAW auswirken. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften wirken auf vielfältige Weise in Gesellschaft und Wissenschaft. Diese Aufgabe wird durch verschiedene Drittmittelprogramme für anwendungsorientierte Forschung unterstützt. Dass auch die überwiegend auf die Förderung der Grundlagenforschung ausgerichtete DFG mit den Programmen „Transfer FH/HAW Plus“ und „Forschungsimpulse“ die HAW adressiert, ist dabei vergleichsweise neu.

Empfehlungen zur Fortführung und Weiterentwicklung des Programms „Forschung an Fachhochschulen“

27. Juni 2023. Der Hochschullehrerbund hlb begrüßt die Signale aus der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), an einer Weiterführung und Weiterentwicklung des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ festhalten zu wollen. Neben der derzeit im Aufbau befindlichen „Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI)“ wird dieses Programm eine unverzichtbare Stütze der Förderung der Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften sein. Dazu spricht Hochschullehrerbund hlb die folgenden Empfehlungen aus.

Wissenschaftsbasierte Lehre und generative KI-Systeme

12. Juni 2023. Das Positionspapier wurde erarbeitet von der Arbeitsgruppe „Digitalisierung der Lehre“ des Hochschullehrerbundes hlb unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jörn Schlingensiepen, hlb-Vizepräsident, Technische Hochschule Ingolstadt, beschlossen vom Bundespräsidium am 12. Juni 2023.

Große Sprachmodelle (LLM) wie GPT 4.0 und andere Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) sind heute in der Lage, Texte, Abbildungen und Animationen zu erstellen, die in ihrer äußeren Form von durch Menschen erzeugten Inhalten kaum zu unterscheiden sind. Im Gegensatz zu den bisher dominierenden KI-Modellen zur Analyse und Vorhersage begrenzter Daten spricht man hier von generativer künstlicher Intelligenz (Generative-AI). Mit der Veröffentlichung von ChatGPT wurden diese Systeme einer breiten Öffentlichkeit bekannt und verfügen über Benutzungsschnittstellen, die jeder verwenden kann. KI wurde von einer Innovation, die punktuell eingesetzt wurde, zu einer Systeminnovation. Es ist davon auszugehen, dass diese Systeme heute in verschiedenen Kontexten produktiv an unseren Hochschulen genutzt werden.

Dass in der öffentlichen Debatte zum Teil der Generalverdacht mitschwingt, unsere Studierenden würden dies mit der Absicht des Betrugs tun, verhindert eine sachliche Debatte darüber, wie mit diesen neuen Möglichkeiten umzugehen ist. Diese Debatte ist aber aufgrund der zu erwartenden gesellschaftlichen Umwälzungen dringend nötig.

DFG fördert Delegationsreisen für Vertreter von FH/HAW nach Kanada und USA

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) organisiert und finanziert fünf Delegationsreisen für Vertreterinnen und Vertreter von  FH/HAW nach Kanada und USA im September 2023. Eine formlose Interessensbekundungen unter Herstellung eines thematischen Bezugs ist an die DFG bis 7. Mai 2023 an die E-Mail-Adresse udif-haw@dfg.de einzureichen. Weitere Informationen finden Sie hier.

Themen der geplanten Delegationsreisen:

  •     Transformation of the Energy Sector in the Wake of Climate Change
  •     Health Care and Social Medicine throughout the Life Course
  •     Secure Digitalisation of Industrial Engineering
  •     Smart Cities
  •     Innovative Materials – from Synthesis to Application

 

Neujahrsgrüße vom hlb

Bonn, 11. Januar 2023. Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freundinnen und Freunde des hlb, 2022 erlebten wir zunächst ein erschütterndes Jahr. Als gerade die Hoffnung aufkeimte, die Herausforderungen durch das Corona-Virus seien gemeistert, begann am 24. Februar mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine die nächste bisher für unvorstellbar gehaltene Krise. Einen Tag später forderte der hlb in einer Pressemitteilung, den internationalen Austausch sowohl von Studierenden als auch von Forschenden und Lehrenden unter diesen schwierigen Bedingungen soweit wie möglich zu erhalten. [...] Im weiteren Verlauf bot das Jahr dann Gelegenheit zum Feiern. Drei Jahre nach dem 50-jährigen Jubiläum der Hochschulen für angewandte Wissenschaften folgte 2022 der 50. Geburtstag des hlb.

In einem Festakt am 20. Mai in Frankfurt a. M., der auch als Videostream übertragen wurde, durften wir Grußworte der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, des Ministers für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Armin Willingmann, des Aufsichtsratsvorsitzenden der Siemens Energy AG und Daimler Truck Holding AG, Joe Kaeser, und des Präsidenten der European University Association, Prof. Michael Murphy, entgegennehmen (https://www.hlb.de/ueber-uns/50jahrehlb). Es schloss sich ein Kolloquium über die gesellschaftliche Verantwortung der HAW in Lehre und Forschung an, bei dem das große Potenzial der HAW aus den verschiedenen Perspektiven der an unseren Hochschulen vertretenen Fächern deutlich wurde.

Einladung zur Buchpräsentation: Festschrift 50 Jahre hlb

30. November 2022. Der Hochschullehrerbund hlb lädt zur Präsentation der Festschrift „50 Jahre hlb“ ein. Die Online-Präsentation findet statt am Donnerstag, dem 8. Dezember 2022, um 16:00 Uhr und bildet den Abschuss des Jubiläumsjahrs. Sie sind herzlich eingeladen! Die Zugangsdaten zur Video-Veranstaltung finden Sie in der PDF-Datei weiter unten.

Die Professorinnen und Professoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) haben sich 1972 im Hochschullehrerbund hlb zusammengeschlossen, um ihre beruflichen Interessen gegenüber der Politik, den Medien und in der Gesellschaft zu vertreten. Die Gründung stand in unmittelbaren Zusammenhang mit der Errichtung der Fachhochschulen, die nach einer Vereinbarung der Länder von 1968 als neuer Hochschultyp geschaffen wurden. Ihr Bildungsauftrag ist vom Anwendungsbezug und durch praxisintegrierte Elemente geprägt.

Zur Festschrift: https://doi.org/10.5771/9783748935193

Rechtsthemen für Hochschullehrende jetzt auch als Podcast

7. November 2022. Der Hochschullehrerbund bietet Informationen zu Rechtsthemen nun auch über den hlb-Podcast an. „Auf der Tonspur – das Recht für Hochschullehrende zum Nachhören“ – so heißt der neue Audio-Podcast mit den erfahrenen Syndizi und Rechtsreferenten des hlb zu aktuellen Rechtsthemen, die Professorinnen und Professoren interessieren. Die erste Folge erscheint in dieser Woche auf allen gängigen Plattformen, wo es Podcasts gibt, z. B. Spotify, Apple Podcasts und Google Podcasts. Monatlich werden jeweils neue Episoden veröffentlicht.

Dabei wird es um Themen gehen, die Hochschullehrende aus ihrem Arbeitsalltag kennen und die Ihnen tagtäglich dabei begegnen. Ein breites Themenspektrum an Rechtsfragen soll im Podcast gut verständlich für das entspannte Hören nebenbei, konzentriert oder auch unterwegs aufbereitet werden. Im Fokus steht der Hochschulalltag, der eine ganze Reihe rechtliche und organisatorische Fragen rund um die Lehre, die Forschung, die akademische Selbstverwaltung, das Arbeits- oder Dienstverhältnis bis hin zur Altersversorgung aufwirft.

DFG verfehlt Förderziel für HAW – jetzt muss die DATI kommen!

21. September 2022. Mit einem Fördervolumen von 8,8 Millionen Euro aus dem Gesamtbudget der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) im Jahr 2021 sind gerade einmal 0,46 Prozent an die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) gegangen. Dies geht auf eine kürzlich veröffentlichte Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion hervor (BT-Drs. 20/3229). Die Bundesregierung hat die DFG jedoch ab 2021 auf das Ziel verpflichtet, dass den HAW mindestens ein Prozent des Förderbudgets zugewendet wird.

Die von der DFG zuletzt initiierten Maßnahmen zeigen aus Sicht des hlb noch keine nennenswerte Verbesserung: Immerhin hat sich das DFG-Präsidium auf seiner diesjährigen Jahresversammlung vorgenommen, auch die Forschungspotenziale an HAW zu erschließen. Dazu gehören sowohl eine Stärkung der Beteiligungsmöglichkeiten am DFG-Förderportfolio, eine Anpassung bzw. Etablierung von Förderprogrammen sowie Impulse für eine bessere Nutzung von Forschungsgroßgeräten, heißt es in einem aktuellen Positionspapier des Präsidiums. „Die 2021 noch schnell auf den Weg gebracht Großgeräteförderung hingegen wirkt eher wie ein Versuch, die Ein-Prozent-Vorgabe mit einfachen Mitteln auf die Schnelle erfüllen zu wollen“, sagt Prof. Dr. Nicolai Müller-Bromley, Präsident der hlb-Bundesvereinigung

Promotionen der HAW in zwei Gutachten positiv evaluiert

5. August 2022. Die beiden kürzlich vorgelegten Gutachten zum 2016 eingeführten Promotionsrecht an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) in Hessen und zu kooperativen Promotionsverfahren in Nordrhein-Westfalen belegen, dass die in Deutschland üblichen hohen Qualitätsanforderungen an Promotionen von den HAW erfüllt werden.

Zum Teil liegen die Qualitätsmaßstäbe über universitären Standards, wenn z. B. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an HAW ihre individuelle und an anspruchsvolle Kriterien gebundene Forschungsstärke bezogen auf die letzten drei Jahren nachweisen müssen, um als Betreuende und Gutachtende Promotionsverfahren durchführen zu können. Die in Deutschland bislang nicht selbstverständliche, im internationalen Kontext jedoch übliche und qualitätssichernde Trennung von Betreuung und Begutachtung von Promotionen gehört zu den Standards der Promotionsverfahren an und mit HAW.

hlb fordert Erhalt des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ bis zum adäquaten Ersatz durch die Agentur für Innovation und Transfer

20. Juli 2022. Das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung „Forschung an Fachhochschulen/Hochschulen für angewandte Wissenschaften“ mit einem Fördervolumen von 75 Millionen Euro soll ab nächstem Jahr entfallen. Das sieht der am 1. Juli 2022 von der Bundesregierung beschlossene Haushaltsentwurf 2023 vor. Gefördert werden derzeit mit diesem Programm die anwendungsorientierte vornehmlich interdisziplinäre Forschung und Entwicklung sowie der wissenschaftliche Nachwuchs an Fachhochschulen/Hochschulen für angewandte Wissenschaften.

Angesichts der immer noch zu geringen finanziellen Unterstützung anwendungsorientierter Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) ist eine Streichung dieser Förderung das falsche Signal. Die Professorinnen und Professoren an HAW müssen derzeit unter erheblich schlechteren Ausgangsbedingungen forschen, als es an Universitäten möglich ist. Sie sehen sich nun mit zusätzlichen finanziellen Einschnitten für anwendungsorientierte Forschung konfrontiert. Damit wird dieser für Wirtschaft und Gesellschaft essenzielle Forschungsbereich ins Abseits gedrängt.

hlb blickt auf 50 Jahre erfolgreiche hochschulpolitische Arbeit zurück

27. Mai 2022. Der Hochschullehrerbund hlb feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Jubiläum. Am 20. Mai 2022 fand dazu ein Festakt und ein Kolloquium in Frankfurt am Main statt. Zu den Gratulantinnen und Gratulanten gehörten Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, der Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt Prof. Dr. Armin Willingmann, der Aufsichtsratsvorsitzende der Siemens Energy AG und Daimler Truck Holding AG Joe Kaeser und der Präsident der European University Association (EUA) Prof. Dr. Michael Murphy.

In einem gut einstündigen Festakt hoben alle Festrednerinnen und -redner per Videobotschaft die erfolgreiche Entwicklung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften hervor, die mit angewandter Lehre und Forschung eine wichtige Aufgabe im deutschen Hochschul- und Wissenschaftssystem erfüllen und unverzichtbar geworden sind.

Zur Videoaufzeichnung des Festakts >>

Konzept des hlb für die Ausgestaltung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation

27. April 2022. Die DATI fördert Forschung und Innovation in den angewandten Wissenschaften sowie den Transfer in die praktische Anwendung für Gesellschaft und Wirtschaft. Dabei nimmt sie die volle Bandbreite möglicher Innovationen in den Blick, darunter besonders wirtschaftliche, technologische, ökologische, soziale und digitale Innovationen. Hochschulen für  angewandte Wissenschaften sind für diese Aufgabe aufgrund des spezifischen Erfahrungshintergrunds ihrer Professorinnen und Professoren die richtigen Partnerinnen: Ihre Professorinnen und Professoren verfügen anders als ihre Kolleginnen und Kollegen an Universitäten über eine Doppelqualifikation sowohl in der Wissenschaft als auch in der beruflichen Praxis außerhalb der Hochschule.

Sie nehmen daher eine Schlüsselfunktion für das Innovationssystem ein. Die Verbindung von profunder wissenschaftlicher Expertise und einem breiten Erfahrungswissen aus der Berufspraxis ist nicht nur die Grundlage für die Entwicklung von Lösungen für aktuelle Fragen oder Herausforderungen, sondern auch eine Perspektive, aus der heraus bisher noch nicht entdeckte Problemzusammenhänge bei Transformationsprozessen erkannt, verstanden und gelöst werden.

hlb fordert Berücksichtigung von HAW bei Neuausschreibung der Exzellenzcluster

Bonn, 16. Februar 2022. Der Hochschullehrerbund hlb fordert, die Gleichberechtigung von Grundlagenforschung und angewandter Forschung auch in der Exzellenzstrategie und insbesondere bei der jetzt anstehenden Ausschreibung der Exzellenzcluster endlich anzuerkennen. „Politik und Wissenschaft betonen zu Recht die Bedeutung der angewandten Wissenschaften und des Transfers wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Gesellschaft. Ein weiterer Ausschluss der Hochschulen für angewandte Wissenschaften von der Exzellenzförderung ist daher nicht mehr angemessen. Sie müssen als gleichberechtigte Hochschulen antragsberechtigt sein“, fordert hlb-Präsident Prof. Dr. Nicolai Müller-Bromley.

„Die anwendungsorientierte Spitzenforschung an den HAW muss bislang mit einem Bruchteil der für Grundlagenforschung eingesetzten Mittel im Wettbewerb bestehen“, so Müller-Bromley. Im gesamten Zeitraum der letzten zehn Jahre stand für das Programm „Forschung an Fachhochschulen“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit 533 Millionen Euro etwa jener Betrag zur Verfügung, der für das Gesamtprogramm Exzellenzstrategie allein pro Jahr bereitgestellt wird. Diese Vernachlässigung anwendungsbezogener Forschung kann nicht im Sinn einer auf Innovation angewiesenen Wirtschaft und Gesellschaft sein.

hlb legt Eckpunktepapier zur Gründung der „Deutschen Agentur für Transfer und Innovation“ DATI vor

Bonn, 11. Februar 2022. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) werden ihre gesetzlich verankerten Aufgabe der angewandten Forschung aufgrund der Doppelqualifikation ihrer Professorinnen und Professoren in Wissenschaft und Praxis in besonderem Maße gerecht. Zur Weiterentwicklung dieser besonderen Funktion im deutschen Wissenschaftssystem fordert der Hochschullehrerbund hlb schon seit 2018 die Gründung einer eigenen Förderagentur für angewandte Forschung und Transfer und begrüßt daher die Pläne der neuen Bundesregierung für eine „Deutsche Agentur für Transfer und Innovation“ (DATI).

Der Hochschullehrerbund hlb legt in seinem Eckpunktepapier erste Ideen für die Konzeption und Ausgestaltung der DATI vor. Aus Sicht des Hochschullehrerbunds hlb ist es erforderlich, die DATI mit einem finanziellen Volumen auszustatten, dass die Gleichberechtigung der anwendungsbezogenen Forschung mit der Grundlagenforschung ausdrückt. Um ihr volles Potenzial zu entfalten, soll die DATI unter Verwendung eines weiten Innovationsbegriffs in die Regionen hineinwirken, wo Hochschulen für angewandte Wissenschaften eng mit mittelständischen Partnern oder Startups zusammenwirken.

Zum Eckpunktepapier des hlb >>

hlb begrüßt Ziele für Innovation, Wissenschaft und Hochschulen im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung

Bonn, 25. November 2021. Die von den Koalitionspartnern gesteckten Ziele weisen der anwendungsorientierten Forschung und dem Transfer einen zentralen Stellenwert für die Bewältigung der gesellschaftlichen Herausforderungen zu. Es ist erfreulich, dass die Koalitionspartner die zentrale Rolle der HAW erkannt haben und würdigen.

„Die Richtung stimmt“, schätzt hlb-Präsident Prof. Dr. Nicolai Müller-Bromley die Planungen für Innovation, Wissenschaft und Hochschulen im Koalitionsvertrag ein. „Die Professorinnen und Professoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) mit ihrer Doppelqualifikation in Wissenschaft und Praxis können bei dieser Neuausrichtung einen entscheidenden Beitrag leisten.

Auswertung der hlb-Umfrage zur Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit

22. Oktober 2021. Die Ergebnisse der verbandsinternen Umfrage „Meinungsfreiheit, Wissenschaftsfreiheit, Meinungsklima“, die vom 22. Juni bis 12. Juli 2021 durchgeführt worden ist, liegen vor und werden in der Oktober-Ausgabe der DNH (2021-5) vorgestellt. Das Wichtigste in Kürze: Zwei Drittel der Befragten sehen die Freiheitsrechte nicht in Gefahr. Es gilt aber, durch sachliche Diskussionen und eine weitere Differenzierung der Antworten Polarisierungen zu vermeiden. Zur Auswertung gelangen Sie hier: https://doi.org/10.5281/zenodo.5517549

Die in der Auswertung erwähnte Korrespondenz finden Sie in der PDF-Datei unten.

hlb begrüßt die Ansätze der Sondierungsparteien für Bildung und Wissenschaft

Bonn, 22. Oktober 2021. Der Hochschullehrerbund hlb begrüßt die in dem Sondierungspapier zur Vorbereitung einer Ampel-Koalition auf Bundesebene zusammengetragenen Leitideen für den Bereich Bildung, Wissenschaft, Hochschule und Innovation. Mit dem unten stehenden Offenen Brief an die Sondierungsparteien einer neuen Regierungskoalition wendet er sich an die Unterhändlerinnen und Unterhändler der anstehenden Koalitionsgespräche.

Der Hochschullehrerbund hlb fordert die Sondierungsparteien dazu auf, mit den Koalitionsverhandlungen konkrete Forschungsförderprogramme für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu beschließen, weitreichende Maßnahmen einzuleiten, die die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in ihrer Rolle als regionale Innovations- und Transformationsakteure weiter stärken, sowie den Weg für die Gründung einer Innovationsagentur für angewandte Forschung und Innovation endlich frei zu machen.

hlb fordert mehr öffentliche Förderung für anwendungsbezogene Forschung

Bonn, 8. Oktober 2021. Der aktuelle Förderatlas der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) vom 5. Oktober 2021 zeigt: Nach wie vor profitieren die Hochschulen für angewandte Wissenschaften kaum von den öffentlichen Förderprogrammen.

Nicht einmal ein Prozent der Fördergelder der DFG gehen an die Hochschulen für angewandte Wissenschaften, obwohl anwendungsbezogene Forschung und Transfer längst zum typenbildenden Profil dieser Hochschulen zählen.  

50 Jahre Fachhochschule: Campus und Karriere sendet Diskussion mit hlb-Präsident Müller-Bromley u. a.

28. August 2021. Die Sendung "Campus & Karriere" des Deutschlandfunks thematisiert am 28. August das 50-jährige Jubiläum der Fachhochschulen, das in diesem Jahr insbesondere Nordrhein-Westfalen betrifft, und sendet eine Diskussionsrunde, an der neben dem Präsidenten des Hochschullehrerbunds hlb, Prof. Dr. Nicolai Müller-Bromley, auch Prof. Dr. Anne Lequy, Präsidentin der Hochschule Magdeburg-Stendal und Vorstandsmitglied der EUA, Iris Kimizoglu, bis 31. August Vorstandsmitglied des freien Zusammenschlusses der Student*innenschaften sowie Prof. Dr. Karim Kakhzar, Präsident der Hochschule Fulda und Sprecher der HRK-Mitgliedergruppe Fachhochschulen teilnehmen.

Eine Jubiläumsfeier des Hochschultyps Fachhochschule fand freilich bereits 2019 an der Technischen Hochschule Lübeck statt und wurde mit der Kampagne „Unglaublich wichtig“ begleitet. Vor 50 Jahren, im Jahr 1969, wurden die ersten Fachhochschulen in Schleswig-Holstein gegründet.

Zur Sendung >>

hlb warnt vor Verlust des Profils der Hochschulen für angewandte Wissenschaften durch Tandem- und Nachwuchsprofessuren

Bonn, 5. Juli 2021. Im Zuge aktueller Novellierungen von Landeshochschulgesetzen zeigt sich die Tendenz, einen neuen Typus der Professur an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) zu etablieren – die „Tandem-Professur“ in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie die „Nachwuchsprofessur“ in Bayern.

Mit diesen Modellen soll das Problem der HAW gelöst werden, denen es gegenwärtig nicht gelingt, ihre Professuren angemessen zu besetzen. „Wir sehen diese Tandem- oder Nachwuchsprofessuren kritisch. Die dort vermittelte Praxiserfahrung ist von vornherein zeitlich befristet und wird unter der Ägide der Hochschule auf einer Teilzeitstelle erworben. Wenn wir Professuren in größerem Umfang auf diese Weise besetzen, wird das erfolgreiche, spezifische Profil der HAW aufgegeben. [...]

Positionspapier: Erfolg braucht Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Das Innovationspotenzial von Hochschulen für angewandte Wissenschaften für Wertschöpfung, Zukunftssicherung und Gesellschaftsgestaltung hat die Politik erkannt und ihnen immer mehr Kompetenzen und Aufgaben übertragen, insbesondere in der Forschung. Angesichts der Komplexität und Vielfalt der bevorstehenden Transformationsprozesse kommt es nun darauf an, Forschung, Entwicklung, Anwendung und Praxis noch stärker zusammenzudenken und den Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern neben der Lehre mehr Raum für die Entfaltung dieser Potenziale einzuräumen.

hlb fordert durchdachte Öffnung der Hochschulen zum Wintersemester 2021/22

Bonn, 6. April 2021. Die Professorinnen und Professoren tun alles dafür, den Lehr- und Forschungsbetrieb in der Pandemiephase so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Dank vieler kreativer Lösungswege und der großen Einsatzbereitschaft aller Beteiligten konnte die Verlagerung auf digitale Formate einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie sowie zum Studienerfolg leisten. Trotz dieser Anstrengungen ist es für flächendeckende Öffnungen der Hochschulen noch zu früh. Eine Öffnung zum Wintersemester muss aber schon jetzt umsichtig vorbereitet werden.

Als Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fühlen wir uns den Erkenntnissen unserer Kolleginnen und Kollegen verpflichtet: Das Corona-Virus mit seinen Mutanten kann noch nicht so kontrolliert werden, dass flächendeckende Lockerungen im Hochschulbetrieb während des Sommersemesters 2021 möglich oder sinnvoll wären. Selbst bei einem zügigeren Impftempo sind Hygienekonzepte, Testmöglichkeiten oder eine besondere Berücksichtigung der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer bei der Impfreihenfolge keine ausreichende Grundlage für eine sofortige Öffnung der Hochschulen. Ein vorschnelles Öffnen und Lockern würde sowohl die Lehrenden als auch die Studierenden erheblichen Risiken aussetzen. Auch wenn das nach wie vor sehr harte Einschnitte bedeutet: Aus Einsicht in die belegbaren Fakten müssen wir hinnehmen, dass im Sommersemester nicht wieder flächendeckend zum Präsenzbetrieb zurückgekehrt werden kann.

Der hlb fordert die Politik jedoch auf, für das Wintersemester 2021/22 eine klare und planbare Öffnungsperspektive für die Hochschulen zu schaffen. Das Sommersemester muss genutzt werden, um diesen Schritt sorgsam mit entsprechend wirksamen Vorkehrungen vorzubereiten. Dies ist insbesondere für diejenigen Studierenden wichtig, die ihre Hochschule bisher noch nicht von innen kennengelernt haben – für manche ist das die Hälfte ihrer gesamten Studienzeit.

Digitale Angebote und Lehre in Präsenz – hlb legt Positionspapier zur digitalen Lehre vor

Bonn, 2. März 2021. Die Professorinnen und Professoren der Hochschulen für angewandte Wissenschaften haben zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 unmittelbar, flächendeckend und fächerübergreifend ein digitales Angebot zur Sicherstellung des Lehrbetriebs umgesetzt. Für die Weiterentwicklung der Lehre mit digitalen Formaten bedarf es nun überlegter und fachspezifischer Lehr- und Lernkonzepte, die alle Aspekte einer qualitativ hochwertigen Lehre berücksichtigen.

Dafür legt der Hochschullehrerbund hlb ein Positionspapier vor und fordert, den Besonderheiten der HAW Rechnung zu tragen. Dazu gehört, dass an HAW eine spezifisch anwendungsorientierte Studierendenschaft studiert. Diese fordert einen starken Praxisbezug ein, der auch in der digitalen Lehre berücksichtigt werden muss. Die Digitalisierung der Lehre hat die verfassungsrechtlich verbürgte Freiheit der Lehre und des Studierens zu berücksichtigen. Die gewohnte gute Qualität der Lehre wird nur perpetuiert, wenn die Lehrenden über den Einsatz von Lehr- und Lernmitteln in den Lehrveranstaltungen fachlich und didaktisch eigenverantwortlich entscheiden.

hlb stellt sich gegen die persönliche Diffamierung von Prof. Dr. Auma

Bonn, 24. Februar 2021. Der Hochschullehrerbund hlb stellt sich entschieden gegen jegliche Anfeindung wissenschaftlicher Arbeit sowie gegen persönliche Angriffe auf Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer. Forschung und Lehre sind frei. Die Generierung wissenschaftlicher Erkenntnisse, wissenschaftliches Arbeiten und die akademische Lehre müssen ohne Angst vor Repressalien erfolgen, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft oder Geschlecht.

hlb gratuliert Prof. Dr. Uta Gaidys zur Berufung in den Wissenschaftsrat

Bonn, 27. Januar 2021. Prof. Dr. Uta Gaidys von der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg wurde in die wissenschaftliche Kommission des Wissenschaftsrats berufen. Die Berufung erfolgte durch den Bundespräsidenten im Rahmen von vier weiteren Neubesetzungen in der wissenschaftlichen Kommission. Der hlb gratuliert ihr sowie den weiteren neu berufenen Mitgliedern. Die Anzahl der Vertreter der angewandten Forschung an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften bleibt jedoch konstant niedrig.

hlb plant weitere gerichtliche Schritte zu mehr Kapazität für Forschung und Transfer an Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Bonn, 20. November 2020. Der Normenkontrollantrag des Hochschullehrerbunds hlb Niedersachsen von August 2019 war ein erster Schritt auf dem Weg der Anpassung der Lehrverpflichtung für Professorinnen und Professoren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften an ihre veränderte Aufgabenstruktur insbesondere in der Forschung. Das Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg wies am 18. November diesen Antrag als unzulässig ab.

Nach Auffassung des Gerichts war die Antragsfrist von einem Jahr verstrichen, da die Lehrverpflichtung von 18 SWS bereits seit 1996 unverändert besteht. Inhaltliche Aspekte, wie die vom hlb beanstandete Höhe der Lehrverpflichtung von 18 SWS, seien im Wege des Normenkontrollantrags nur überprüfbar, wenn der Verordnungsgeber bei Neuerlass der Lehrverpflichtungsverordnung im September 2018 daran Änderungen zulasten der Professorinnen und Professoren vorgenommen hätte.

Mit dem Promotionsrecht für HAW die Lücken im Innovationssystem schließen

Bonn, 27. Oktober 2020. Die Zeit ist reif, das eigenständige Promotionsrecht der Hochschulen für angewandte Wissenschaften zum Nutzen von Wirtschaft und Gesellschaft endlich in allen Bundesländern umzusetzen. Es ist überfällig, um die angewandte Forschung in Deutschland zu stärken.

Bei der Nutzung von Forschungsergebnissen für die Innovation von Mittelstand, sozialen Einrichtungen und Institutionen fällt den HAW eine Schlüsselrolle zu. Sie können die Diskrepanz zwischen starker Grundlagenforschung und einer immer noch unzureichenden angewandten Forschung zur Umsetzung für Wirtschaft und Gesellschaft zum Nutzen aller wirkungsvoll auflösen. Mit ihrem Know-how im Wissens- und Technologietransfer wirken HAW als wichtiger Innovationsmotor.

Der richtige Weg: das eigenständige Promotionsrecht für HAW

September 2020. Richtige Forderungen - falsche Konsequenzen. Unter dieser Überschrift veröffentlichte Dr. Karla Neschke, stv. Geschäftsführerin der hlb-Bundesvereinigung, einen Leserbrief in der Zeitschrift "Forschung & Lehre" als Replik zu einem Beitrag, der das eigenständige Promotionsrecht an HAW - wie in Hessen und in Sachsen-Anhalt - als "wissenschaftlichen Irrweg" beschreibt. Dabei sind die Forderungen für die HAW, die der Autor Prof. Dr. Arne Pautsch aufstellt, richtig: Forschungsprofessuren, Absenkung des Regellehrdeputats von Professorinnen und Professoren sowie die Stärkung eines akademischen Mittelbaus. Das fordert der Hochschullehrerbund hlb seit Langem. (In der PDF-Datei: mittlere Spalte, unten: "Heft 8/20: Ein Irrweg?".)

Dabei sind die Forderungen für die HAW, die der Autor Prof. Dr. Arne Pautsch aufstellt, richtig: Forschungsprofessuren, Absenkung des Regellehrdeputats von Professorinnen und Professoren sowie die Stärkung eines akademischen Mittelbaus. Das fordert der Hochschullehrerbund hlb seit Langem. (In der PDF-Datei: mittlere Spalte, unten: "Heft 8/20: Ein Irrweg?".)

Einladung zur Umfrage: digitale Lehre während Corona

Bonn, 1. September 2020. Seit mehreren Monaten hält uns das Coronavirus in Atem und nimmt massiv Einfluss auf unsere Lebensweise. Mit einer Untersuchung der Hochschule Osnabrück unter Leitung von Prof. Dr. Uwe Kanning in Kooperation mit dem Hochschullehrerbund hlb soll das Erleben der digitalisierten Lehre aus der Perspektive von Professorinnen und Professoren untersucht werden. Vielen Dank für Ihre Teilnahme! Zur Umfrage >>

Die Teilnahme wird maximal 10 Minuten Zeit in Anspruch nehmen.

Universitäten lehnen häufig Kooperation mit HAW ab

August 2020. Die international anerkannte Umweltchemikerin Prof. Dr. Gesine Witt wurde im letzten November  bereits zum zweiten Mal zur Fachkollegiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gewählt. Sie forscht und lehrt seit 2007 an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg und leitet dort die Forschungsgruppe Umweltanalytik und Ökotoxikologie und das dazugehörige Forschungslabor.

Sie berichtet im Interview über ihre Arbeit als DFG-Fachkollegiatin und über ihre Erfahrungen mit Universitäten bei Forschungthemen wie der Betreuung ihrer Promovierenden.

Virtuelle Ad-hoc-Lehre ist kein Ersatz für Präsenzlehre

Bonn, 15. Juni 2020. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) haben sich – häufig im laufenden Semester – auf die neue Situation der coronabedingten Kontaktbeschränkungen an Hochschulen eingestellt und in einem enormen Tempo auf virtuelle Lehre umgestellt. Dabei wurde deutlich, was möglich ist, aber auch, was mit einer virtuellen Lehre nicht geleistet werden kann oder auf Kosten der Lehrqualität geht.

Die häufig provisorischen Lösungen waren deutlich schlechter als die gewohnt gute Lehre an HAW. Die typischerweise vor allem seminaristische Lehre an HAW ist virtuell nur ansatzweise zu ersetzen. Statt lebendiger Interaktion erlebten wir oftmals einen Rückfall zum Frontalunterricht. Der akademische Diskurs mit Studierenden findet kaum noch statt.

Der Hochschullehrerbund hlb befürwortet grundsätzlich sinnvolle und konzeptionell in die Präsenzlehre eingebettete Online-Lehrangebote an HAW. Die HAW müssen bei einem mög-licherweise gewünschten Ausbau virtueller Lehre zunächst entsprechende Lehr-Lernkonzepte entwickeln. hlb-Präsident Prof. Dr. Nicolai Müller-Bromley stellt klar: „Unter den gegebenen Umständen der Pandemie war das, was wir in Sachen virtueller Lehre angeboten haben, ein guter und geeigneter Ersatz. Es ist aber kein Modell für die Zukunft. Wir müssen klug die positiven Erfahrungen der vergangenen Monate mit innovativen didaktischen Konzepten verbinden und in die gesamte Lehre gewinnbringend einfließen lassen.“

hlb fordert Beteiligung der Hochschulen am Konjunkturprogramm der Bundesregierung

Bonn, 29. Mai 2020. Bundesministerin Anja Karliczek stellte am 27. Mai in Berlin ihr „Aktivierungsprogramm“ mit einem Volumen von 10 Milliarden Euro vor. Damit will das Bundesministerium für Bildung und Forschung massiv in Forschung, Bildung und Innovation investieren, um auf die gravierenden wirtschaftlichen Folgen der Pandemie – über die Akuthilfen hinaus – zu reagieren.

Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) sind die zentralen Forschungspartnerinnen bei Entwicklung von Innovationen und von marktorientierten Anwendungen für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Wenn der Mittelstand als wesentliche Kraft der deutschen Wirtschaft den Aufschwung nach der Corona-Krise vorantreiben soll, werden die HAW und ihre anwendungs- und marktorientierte Forschung dabei eine wesentliche Rolle vor allem bei der erfolgreichen Umsetzung von Innovationen in den Unternehmen spielen. Damit die KMU die aktuelle Krise für ihre innovative Neuausrichtung nutzen können, muss die Politik die Forschung an HAW unterstützen.

Der Hochschullehrerbund hlb fordert daher, dass die Bundesregierung das enorme Potenzial an den HAW in der praxisorientierten Innovationsforschung ausreichend finanziert und sie im derzeit geplanten Konjunktur- und Investitionsprogramm angemessen berücksichtigt.

hlb begrüßt Promotionsrecht für HAW in Sachsen-Anhalt

Bonn, 13. Mai 2020. Forschungsstarke Fachrichtungen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften in Sachsen-Anhalt können das Promotionsrecht erhalten. Das beschloss der Landtag in Sachsen-Anhalt mit einem neuen Landeshochschulgesetz. Nach Hessen und Nordrhein-Westfalen führt damit nun auch Sachsen-Anhalt das Promotionsrecht für HAW ein. Das Recht zur Verleihung von Doktorgraden kann – ähnlich wie in den beiden anderen Ländern – den HAW an Bedingungen geknüpft und nur an einzelne, nachgewiesen forschungsstarke Fachrichtungen verliehen werden.

Call for Papers: Konferenz zur Zukunft des dualen Studiums

April 2020. Einaldung zur Konferenz „Zukunft Duales Studium: Perspektiven des dualen Studiums in Wissenschaft und Praxis“ am 22./23. April 2021. Konzepte, empirische Befunden und praxisbasierte Erfahrungen können vorgestellt und in der Zeitschrift "Duales Studium – Personal in Hochschule und Betrieb gemeinsam entwickeln" veröffentlicht werden. Weitere Infos > >

Einaldung zur Konferenz „Zukunft Duales Studium: Perspektiven des dualen Studiums in Wissenschaft und Praxis“ am 22./23. April 2021. Konzepte, empirische Befunden und praxisbasierte Erfahrungen können vorgestellt und in der Zeitschrift "Duales Studium – Personal in Hochschule und Betrieb gemeinsam entwickeln" veröffentlicht werden. Weitere Infos > >

Corona-Pandemie: hlb plädiert für Fortsetzung des Sommersemesters und für Flexibilität

Bonn 3. April 2020. Aufgrund der Coronakrise haben die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in einem enormen Tempo ihren Lehrbetrieb erfolgreich auf Onlinelehre umgestellt oder – soweit die Veranstaltungen noch nicht begonnen haben – bereiten sich mit Hochdruck darauf vor. Oberstes Ziel muss nach Auffassung des Hochschullehrerbunds hlb als Verband der Professorinnen und Professoren an HAW sein, unter Nutzung moderner technischer und didaktischer Mittel den Studierenden auch ohne Präsenzlehre ein Studienangebot bereitzustellen, das ihnen eine geordnete Fortsetzung ihres Studiums im Sommersemester 2020 ermöglicht.

Bonn 3. April 2020. Aufgrund der Coronakrise haben die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in einem enormen Tempo ihren Lehrbetrieb erfolgreich auf Onlinelehre umgestellt oder – soweit die Veranstaltungen noch nicht begonnen haben – bereiten sich mit Hochdruck darauf vor. Oberstes Ziel muss nach Auffassung des Hochschullehrerbunds hlb als Verband der Professorinnen und Professoren an HAW sein, unter Nutzung moderner technischer und didaktischer Mittel den Studierenden auch ohne Präsenzlehre ein Studienangebot bereitzustellen, das ihnen eine geordnete Fortsetzung ihres Studiums im Sommersemester 2020 ermöglicht.

Verhandlungen über den Hochschulpakt in Hessen erfolgreich abgeschlossen

März 2020. Nach langen Verhandlungen war es am 11. März 2020 soweit: Der hessische Hochschulpakt war unter Dach und Fach – mit weitreichenden Folgen auch für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Als einen ersten Schritt zur Verbesserung der Gesamtsituation an den HAW mit Blick auf ein praxisnahes Studium und anwendungsbezogene Forschung erkennt Professor Dr. Klaus Behler, Vorsitzender des hlbHessen, den nun vereinbarten Hochschulpakt durchaus an. Gleichwohl sieht er „Luft nach oben“.